In Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für Leder und Kunststoffbahnen (FILK, Freiberg, Sachsen) wurde ein innovatives kontinuierliches Verfahren zur Laminatherstellung eines Textil-Membran-Verbundes unter Verwenden von reaktiven, hochviskosen Klebern vorzugsweise auf Silikonbasis erfolgreich entwickelt. Die hierzu eingesetzte Sprühtechnologie basiert auf einen speziell entwickelten Rotationszerstäuber, welcher in der Lage ist, hochviskose Fluide mit Viskositäten weit über 30 Pas zu zerstäuben, siehe Foto. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert.
Entwickelter Rotationszerstäuberkopf zur Erzeugung von Tröpfchen hochviskoser Fluide
Blasen oder ein Tropfen werden sich in einer unmischbaren Flüssigkeit auch trotz der fehlenden Auftriebskraft unter Schwerelosigkeit bewegen, wenn an der Oberfläche (Trennfläche zwischen den beiden Phasen) Unterschiede der Oberflächenspannung vorliegen. Diese können z.B. durch Temperaturunterschiede an der Blasen- oder Tropfenoberfläche hervorgerufen werden, da die Oberflächenspannung von der Temperatur abhängt. In dieser Situation treibt die Blasen- oder Tropfenperipherie eine Strömung an, welche an der Trennfläche in Richtung steigender Oberflächenspannung fließt. Dieses Phänomen, welches als thermokapillare Konvektion bezeichnet wird, wurde unter reduzierter Erdschwere in einem Spaceshuttle-Experiment von Forschern in einer Kooperation zwischen der Bergakademie Freiberg, dem Department of Chemical Engineering der Clarkson University, Potsdam, New York und dem NASA Lewis Research Center, Cleveland, Ohio bestätigt und systematisch untersucht.
Eine wichtige Motivation für diese Forschung ist die durch die Raumfahrt geschaffene Möglichkeit, neuartige Werkstoffe mit verbesserten Materialeigenschaften herzustellen. Der Hintergrund dafür ist die im Orbit ausbleibende gravitationsabhängige Auftriebskonvektion in Schmelzen, welche man bei erdgebundenen Herstellungsprozessen als Ursache für eine begrenzte Produktqualität ansieht. Die Untersuchungen zeigen, dass Blasen oder Tropfen in einer Flüssigkeit mit Temperaturgradienten sich umso schneller bewegen, desto größer ihr Durchmesser oder der angelegte Temperaturgradient ist. Damit besitzt man nun grundsätzlich die Möglichkeit, trotz der Abwesenheit von Gravitation Blasen und Tropfen in Flüssigkeiten gezielt zu bewegen.
Die erste Filmsequenz zeigt die Blaseninjektion (Luft) und anschließende Wanderung durch die mit einem Temperaturgradienten beaufschlagte Umgebungsflüssigkeit (Silikonöl) unter Schwerelosigkeit im Spaceshuttle-Experiment. Blasendurchmesser: 8,2 mm, Temperaturgradient: 0.33 K/mm. Die zweite Sequenz zeigt, wie dieser Versuch mit einem Laser-Interferometer beobachtet wurde. Das Interferenzstreifenmuster macht das Temperaturfeld der Strömung sichtbar.
Weitere Details können in folgenden Publikationen nachgelesen werden:
Thermocapillary migration of bubbles and drops at moderate to large Marangoni number and moderate Reynolds number in reduced gravity.
P. H. Hadland, R. Balasubramanian, G. Wozniak, R. S. Subramanian.
Experiments in Fluids 26 (1999) 240 – 248
Temperature fields in a liquid due to the thermocapillary motion of bubbles and drops. G. Wozniak, R. Balasubramaniam, P. H. Hadland, R. S. Subramanian.
Experiments in Fluids 31 (2001) 84 – 89
Die Suvis GmbH betätigt sich auch im Bereich der Grundlagenforschung. Hierzu besteht eine enge Kooperation mit der Professur Strömungsmechanik der Technischen Universität Chemnitz, Fakultät für Maschinenbau. Forschungsgegenstand ist die sogenannte Rayleigh-Benàrd Konvektion, eine Strömungsform welche entsteht, wenn eine Fluidschicht von oben gekühlt und von unten beheizt wird (instabile Schichtung). Dazu wurden gemeinsame experimentelle und numerische Untersuchungen durchgeführt, welche schon zu zwei referierten Publikationen [1,2] führten, siehe unten. Die untersuchte Konvektionsströmung spielt auch in technischen Anwendungen z.B. bei der Wärmeübertragung in Solarkollektoren oder Mehrfachverglasungen eine grundlegende Rolle.
Geschwindigkeitsfeld zweier Konvektionswirbel generiert mit Strömungssimulationsrechnungen (CFD)
Temperaturfeld zweier Konvektionswirbel generiert mit Strömungssimulationsrechnungen (CFD)
[1] H. G. Heiland, O. Sommer, G. Wozniak: Experimentelle Untersuchung der thermischen Konvektion in einem geneigten Spalt. Forschung im Ingenieurwesen 76, 87-95 (2012)
[2] O. Sommer, H. G. Heiland, G. Wozniak: Numerical and experimental investigation of thermal convection in an inclined narrow gap. Proc. Appl. Math. Mech. 12, 479-480 (2012)
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